Ines Heider in Aktion (© jungegew_berlin / Instagram)

Petition: Nein zur Kündigung von Inés Heider! #WirsindInés

Darf es sein, dass man in Deutschland fristlos gekündigt wird, weil man sich gegen die Kürzungen von Sozialleistungen einsetzt?

Dieses Szenario ist dieser Tage für Inés Heider traurige Realität. Inès ist Sozialarbeiterin eines freien Trägers an einer Neuköllner Schule und Gewerkschafterin bei der (jungen) GEW. Als bekannt wurde, dass der Berliner Senat drastische Kürzungen im sozialen Bereich durchsetzen will, verfasste sie eine Rundmail an die Kollegen ihres Trägers (Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft – kurz tjfbg), in der Sie über eine Kundgebung gegen die geplanten Kürzungen informierte und auch auf die Möglichkeit hinwies, sich gewerkschaftlich zu engagieren.

Statt Solidarität von ihrem Träger erhielt sie wenig später die Nachricht, dass sie für ihre Mail fristlos und außerordentlich gekündigt wird:

Mir wurde gestern mitgeteilt, dass ich gekündigt werden soll, nachdem ich meine Kolleg:innen auf diese Kundgebung hier und heute aufmerksam gemacht habe. Ich glaube, das zeigt wieder einmal: Arbeitgeber wollen nicht, dass wir uns mobilisieren, aber ich lasse mich davon nicht einschüchtern. Mir wird vorgeworfen, die Beziehung zum Bezirksamt Neukölln zu gefährden. Dabei ist es ja das Bezirksamt, dass die Beziehungen zu uns gefährdet, mit der Ankündigung von Kürzungen, mit denen sie unter anderem Einrichtungen schließen, mit denen wir tagtäglich zusammenarbeiten.

Inés Heider

Auf Instagram findet sich die komplette öffentliche Rede von Inès zu Ihrer Kündigung.

© jungegew_berlin / Instagram

Wie der Tagesspiegel in einem gesonderten Beitrag berichtet sind die geplanten Kürzungen von Finanzsenator Stefan Evers (CDU) gravierend und treffen vor allem die sozial Schwächsten. So werden die Maßnahmen dazu führen, dass die Tagesreinigung aller Schulen gestrichen, die Obdachlosenhilfe reduziert und die Suchthilfe komplett eingestellt werden.

Auch Kinder und Jugendliche sind betroffen. So sollen alle Wasserspielplätze künftig geschlossen bleiben, Geräte auf Spielplätzen nicht mehr repariert werden und Jugendreisen für bedürftige Kinder und Jugendliche komplett wegfallen.

Für uns ist klar

Nicht nur ist die Kündigung von Inés Heider aufgrund ihres sozialem Engagements zugunsten besserer politischer Beziehungen ein moralisches Armutszeugnis, es kann aufgrund der Härte und Fristlosigkeit auch klar als „Union Busting“ gesehen werden – also dem Versuch seitens der Arbeitgeber, Gewerkschaftsbildungen illegal (und oft durch fadenscheinige Kündigungen) zu sabotieren.

Um gegen die Kündigung vorzugehen, wurde von der GEW eine Petition gestartet, die man mit wenig Zeitaufwand unterschreiben kann.

Bei Gofundme findet sich des weiteren auch eine Kampagne, um die hohen Kosten der der Kündigung abzufedern.

#WirsindInés

Siehe auch: Gewerkschafterin und KGK-Redakteurin Inés Heider spricht sich gegen Sozialkahlschlag in Berlin aus – und soll gekündigt werden